SULCUS ULNARIS SYNDROM

(KOMPRESSION DES ELLENNERVS AM ELLENGELENK)
Das Sulcus ulnaris Syndrom ist das zweithäufigste Nervenkompressionssyndrom (Nerveneinengung) am Arm.


Der Nervus ulnaris (Ellennerv) verläuft an der Innenseite des Oberarms, dann weiter durch eine Rinne hinter dem Epicondylus humeri medialis (Innerer Ellenknorren) und ellenseitig an der Beugeseite des Unterarmes weiter bis zum Handgelenk. In seiner Rinne am Ellengelenk ist der Nerv häufig eingeengt, z. B. als Folge von chronischer Überbelastung bzw. chronischem Druck oder aber auch nach Ellengelenksbrüchen oder bei arthrotischen Veränderungen des Ellengelenkes. Manchmal kommt es aber auch zu einer Kompression in Folge von Ganglien (Überbeinen), durch Tumore oder aber zu stark ausgebildete Muskulatur am Ober- bzw. Unterarm.
BILDBESCHREIBUNG


1
zeigt (grün dargestellt) den Verlauf des Ellennervs (Nervus ulnaris) an der Innenseite des Ober- und Unterarmes.
2
und
3
zeigen den Nerv in seiner Rinne, in der er zwischen den Knochen an der Innenseite des Ellengelenkes eingeengt ist (Musikknochen).
Die Patienten klagen über Taubheitsgefühl und Kribbeln am Klein- und Ringfinger, sowie an der Ellenseite des Handrückens.


Das Taubheitsgefühl tritt vermehrt auf beim Auflegen des Armes auf, z. B. im Auto auf die geöffnete Fensterscheibe, beim Zeitungslesen oder bei handwerklichen Tätigkeiten. Häufig geht diese Nerveneinengung mit einem Kraftverlust in der Hand einher, insbesondere beim Schreiben, beim Spitzgriff zwischen Daumen und Zeigefinger und bei der Fingerspreizung. Häufig werden auch Schmerzen im Ellenbogen angegeben.

Bei der Untersuchung auffallend ist in fortgeschrittenen Fällen eine Verminderung der kleinen Handmuskulatur, insbesondere der Muskulatur zwischen Daumen- und Zeigefinger. Der Daumen kann an den Zeigefinger nicht mehr kraftvoll angedrückt werden. Der Kleinfinger steht oft vom Ringfinger ab. Auch das Beugen des Klein- und Ringfingers ist meist kraftgemindert. Zudem ist der Nerv in der Rinne am Ellengelenk verdickt tastbar und sehr druckschmerzhaft.
Therapeutisch kann zunächst konservativ mittels Krankengymnastik (manuelle Therapie) versucht werden, die Irritation des Nervs zu bessern.
Das Tragen einer sogenannten Ellengelenksspange oder Manschette hilft in seltenen Fällen. Oft bleibt jedoch nur die Operation. In dieser Operation wird der Nerv im Bereich des Ellenknochens freigelegt und hier aus seinen Vernarbungen gelöst.