FINGERGELENKSARTHROSEN
Die Arthrosen der Fingergelenke beruhen auf einem Verschleiß des Gelenkknorpels.


Sie gehen mit Schmerzen, Bewegungseinschränkung und sichtbarer Verformung des Gelenkes einher.
BILDBESCHREIBUNG


1
Schnittführung streckseitig über dem Fingerendgelenk
2
Eröffnen des Endgelenkes und Abtragen der Gelenkfläche / Gelenkknorpel mit der Säge
3
Fixieren der beiden Knochenenden mittels schräg eingebrachtem Draht und Drahtschlinge
4
Alternativ können die Knochenenden auch mittels einer Schraube unter Kompression zusammengebracht werden.
DIE OPERATION


Stehen die Schmerzen im Vordergrund, empfiehlt sich die Arthrodese als adäquater Eingriff. Bei dieser Operation wird durch einen Y-förmigen Hautschnitt streckseitig über dem Endgelenk oder einen bogenförmigen Hautschnitt über dem Mittelgelenk das Gelenk freigelegt. Mit der oszillierenden Säge werden die Gelenkflächen abgetragen und am Endgelenk in einem Winkel von 0° bis 10°, am Mittelgelenk in einem Winkel von 30 bis 40° aufeinandergestellt und durch einen Draht und eine zusätzliche, durch die Knochen geführte Drahtnaht in der neuen Stellung fixiert. Der Eingriff wird unter Plexusanästhesie (Betäubung des Armes), in seltenen Fällen auch unter Betäubung des Fingers durchgeführt. Er erfolgt ambulant.


ENDGELENKSARTHRODESE


Die Endgelenksarthrodese kann auch mit einer kanülierten Herbertschraube durchgeführt werden, die über einen Führungsdraht durch die Fingerkuppe in das Gelenk eingebracht wird. Der Vorteil ist die schnellere Belastbarkeit des Fingers und die kürzere Operationszeit. Der Nachteil besteht darin, dass die Schraube manchmal unter der Fingerkuppe zu tasten ist und somit beim Zufassen auch Beschwerden machen kann. Die Schraube muss nicht entfernt werden.

NACHBEHANDLUNG


Es erfolgt in der Regel eine Schienenruhigstellung für 3-4 Wochen. Das Material wird nach frühestens 6 Wochen entfernt.


WELCHE KOMPLIKATIONEN KÖNNEN AUFTRETEN?


Trotz sorgfältigster Arbeit kann es zu folgenden Komplikationen kommen:

Schwellung des Fingers und selten auch der ganzen der Hand


Nachblutung, Eiterung


Entzündung des Gelenkes und der Weichteile


Narbenbildung


In seltenen Fällen werden die beiden Knochen nicht durchbaut (sie wachsen nicht zusammen), d. h. die Arthrodese wird nicht fest. In diesem Fall verbleibt ein Belastungsschmerz im Gelenk, so dass evt. eine erneute Operation notwendig wird.