FALTENKORREKTUR
Zur Behandlung von Gesichtsfalten haben sich heutzutage unterschiedliche Methoden etabliert. Zunächst einmal müssen wir jedoch die mimischen Gesichtsfalten von den durch die Hautalterung bedingten Falten unterscheiden.


Zu den mimischen Gesichtsfalten zählen z.B. die Lachfältchen – auch Krähenfüße genannt – die Zornesfalte sowie die horizontalen Stirnfalten oder auch die Lippenfältchen. Sie sind schon bei Kindern zu beobachten, wenn die entsprechende Gesichtsmuskulatur aktiviert wird. Im Laufe der Jahre kommt es durch das wiederholte und ständige Anspannen dieser Muskeln zu einer bleibenden Faltenbildung, die sicher auch zusätzlich durch die Alterung der Haut beschleunigt wird. Die altersbedingten Falten entstehen durch Verlust der Hautelastizität, der sogenannten Elastose. Hierzu zählen z.B. die Nasolabialfalten, die Mundwinkelfalten und die queren Halsfalten.
Allen Falten gemeinsam ist jedoch eine Ausdünnung der Lederhaut, die durch alle Arten von Kosmetika nicht zu beeinflussen ist. So wie sich die Gesichtsfalten in ihrer Entstehung unterscheiden, so ist auch die Behandlung zum Teil etwas unterschiedlich.


Alle Falten lassen sich durch
„Unterfütterung„
glätten, was aber bei den mimischen Falten durch das ständige Anspannen der Muskulatur nur von kurzzeitigem Erfolg ist. Hier zeigen kombinierte Behandlungsverfahren den besseren Erfolg. Betont werden sollte auch, das sich durch operative Maßnahmen wie eine Unterlidstraffung, eine Gesichtshautstraffung oder Halsstraffung die in die Haut eingegrabenen Falten nicht immer beseitigen lassen, ganz abgesehen davon, dass viele Frauen (und auch Männer) einen derartig großen Eingriff nicht wünschen bzw. er noch nicht erforderlich ist. Der Trend und der Wunsch geht heutzutage dahin, sich quasi in der Mittagspause verjüngen zu lassen.
Bereits Anfang des vorigen Jahrhunderts wurden unterschiedliche Stoffe und Materialien zur Faltenunterspritzung entwickelt.


Viele zeigten extreme Nebenwirkungen, weshalb sie schnell wieder vom Markt verschwanden. Erst mit der Einführung des Collagens hatte man einen Faltenfüller zur Verfügung, der in vieler Hinsicht den Vorstellungen einer brauchbaren, wirksamen und nebenwirkungsarmen Substanz entsprach. Dennoch gibt es auch hier Probleme, da 3 % aller Menschen auf diesen aus Rinderhäuten gewonnenen eiweißhaltigen Stoff allergisch reagieren, sodass vor seiner Anwendung immer erst eine Testung erfolgen muss. Und auch wenn die Testung negativ ausfällt, gibt es immer wieder doch allergische Reaktionen am Injektionsort in Form von anhaltender Rötung und Schwellung. Seit einigen Jahren nun ist ein der natürlichen Zwischenzellsubstanz der Haut ähnliches Produkt auf dem Markt, die Hyaluronsäure.
Die Hyaluronsäure bindet in der Haut die Feuchtigkeit.


Mit zunehmender Hautalterung nimmt ihr Gehalt ab, was die Haut trockener und damit faltiger werden lässt. Durch Injektion von
Hyaluronsäure
wird dieser Effekt nachgeahmt, d. h. die Falte wird unterfüttert und durch die vermehrte Feuchtigkeitsbindung zusätzlich geglättet. Die Hyaluronsäure wird synthetisch hergestellt und wird als wasserklare gelartige Flüssigkeit in Form von Fertigspritzen geliefert. Sie ist unter dem Namen HYLAFORM, Hydra Fill, RESTYLANE Reviderm usw. auf dem Markt.

Sie steht in 3 verschiedenen Stärken zur Verfügung, je nachdem ob feinere Fältchen, tiefe Falten oder die Lippen aufgefüllt werden sollen. Sie wird mit ganz feinen Kanülen in die Dermis injiziert, wobei sich hier die Punkttechnik bewährt hat. Eine örtliche Betäubung in Form einer kurz vorher aufgebrachten anästhesierenden Salbe ist ausreichend.


Nur bei Auffüllung der Lippen sollte eine örtliche Betäubung wie beim Zahnarzt erfolgen.


In einer Sitzung werden die Falten vollständig aufgefüllt, eine Überkorrektur wie beim Collagen ist nicht erforderlich. Da die Hyaluronsäure in der Spritze mit physiologischer Kochsalzlösung sowie Wasser für Injektionszwecke aufbereitet ist und diese Substanzen nach kurzer Zeit vom Körper aufgenommen werden, ist es möglich, dass die Falte schon am nächsten Tag wieder etwas deutlicher sichtbar ist.

Aus diesem Grunde sind oft noch 1-2 weitere Injektionen in wöchentlichen Abständen erforderlich, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Die Behandlung selbst ist einfach – und tatsächlich in der Mittagspause – durchzuführen. Nach der Behandlung ist die Haut lediglich für einige Stunden gerötet und das Gebiet möglicherweise etwas geschwollen. Durch entsprechende Anwendung von Abdeckcremes und kurzzeitiges Kühlen lassen sich diese „ Nebenwirkungen“ jedoch reduzieren, und die Patientin ist sofort wieder "gesellschaftsfähig".


Da die Hyaluronsäure vom Körper wieder abgebaut wird, muss die Behandlung nach 5-12 Monaten wiederholt werden.


Die Geschwindigkeit des Abbaus ist von Mensch zu Mensch verschieden, d. h. bei einer Person hält die Wirkung ein Jahr, bei einer anderen aber auch manchmal nur einen Monat. Dieses ist sicher der große Nachteil von den sogenannten resorbierbaren Faltenfüllern. Dennoch liegt in der Resorbierbarkeit der große Vorteil bzw. die Sicherheit gegenüber den dauerhaften Substanzen. Mit Spätreaktionen oder Spätfolgen, wie man sie bei der Anwendung von Silikonöl oder ähnlichen Stoffen erfahren hat, ist nicht zu rechnen.

Auch wenn eine Behandlung einmal missglückt ist, z. B. eine Lippe zu stark aufgefüllt oder eine Falte überkorrigiert worden ist, so ist diese „Entstellung“ ohne operative Maßnahme spontan wieder reversibel.

Besonders geeignet ist die Hyaluronsäure zur Behandlung der Nasolabialfalten, der Mundwinkel-Kinnfalten, der Lippenfältchen sowie zur Aufpolsterung der Lippen. Für die Behandlung der mimischen Falten, wie Krähenfüße, Zornesfalte und Stirnfalten ist die kombinierte Behandlung oder auch alleinige Anwendung von Botulinumtoxin sicher erfolgreicher.
Botulinumtoxin A ist ein aus dem Bakterium Clostridium botulinum gewonnenes Exotoxin, ein Nervengift.


Es blockiert die Freisetzung von Acetylcholin an den Nervenendigungen und führt damit zu einer Lähmung der Muskulatur. Während es bisher hauptsächlich in der Neurologie eingesetzt wurde, findet es heute zunehmend Anwendung in der Behandlung von mimischen Gesichtsfalten. Diese bilden sich, wenn die unter der dünnen Gesichtshaut liegende Muskulatur über einen langen Zeitraum immer wieder betätigt wird.


Durch die lokale Injektion von Botulinumtoxin werden die entsprechenden Muskelgruppen inaktiviert, was zu einer Glättung der Hautfalten führt und das Gesicht entspannter aussehen lässt.


Das Anspannen der behandelten Gebiete ist nicht mehr möglich. Das Botulinumtoxin wird direkt in die zu behandelnde Muskelgruppe gespritzt. Der erste Effekt setzt nach 48-72 Stunden ein, wobei der endgültige Effekt nach 1-2 Wochen erreicht ist. Die Wirkung hält ca. 4-6 Monate.

Das Botulinumtoxin wird als gefriergetrocknetes Pulver geliefert und muss mit physiologischer Kochsalzlösung aufgelöst werden. Im gelösten Zustand hält es 4-8 Stunden. Es ist unter dem Namen BOTOX von der Firma MERK und als DYSPORT von der Firma IPSEN-Pharma auf dem Markt. Bei der Behandlung mit dem BoT handelt es sich um eine gut verträgliche und effektive Methode zur Korrektur mimischer Falten.

Zur Korrektur der „Zornesfalte“ wird es an 5-7 Punkten oberhalb des inneren Endes der Augenbraue in die Muskulatur injiziert. Zur Behandlung von Krähenfüße wird es halbmondförmig an 3-4 Punkten ca. 1 cm vom äußeren knöchernen Rand der Augenhöhle entfernt in oder auch neben die Falten gespritzt.
Die erforderliche Menge wird in Einheiten angegeben, welche genau eingehalten werden sollten, da eine zu große Menge das Gesicht maskenhaft erscheinen lässt.

Auch darf nicht zu dicht am Auge gespritzt werden, da das zu einem Hängen des Oberlides oder einer Erschlaffung des Unterlides führen kann. Ansonsten gibt es kaum Nebenwirkungen, bis auf gelegentliche Blutergüsse oder vorübergehende Schwellungen am Injektionsort.

Durch die kombinierte Anwendung von Botulinumtoxin und Hyaluronsäure lassen sich auch tiefere Zornesfalten oder Krähenfüße sehr gut und einfach ohne großen Aufwand behandeln.