Brustvergrößerung
Heutzutage spielt die weibliche Brust in Mode, Film und Werbung, aber auch im Intimleben eine immer größere Rolle. Viele Frauen sind mit ihrer zu kleinen oder erschlafften Brust unzufrieden und leiden unter Hemmungen und Unsicherheit. Oft ist das weibliche Selbstbewusstsein dadurch gestört.


Brustgymnastik, Salben, Hormontabletten oder sonstige Anstrengungen bleiben häufig ohne Erfolg, lediglich der Geldbeutel wird immer dünner. Die chirurgische Brustvergrößerung ist einer der häufigsten Eingriffe in der kosmetischen Chirurgie, und das Ergebnis ist zu einem hohen Prozentsatz positiv. Mit den modernen Implantaten lässt sich leicht und ohne auffällige Narben eine schöne Brustform erreichen.


FÜR WEN IST DIE BRUSTVERGRÖSSERUNG GEEIGNET?


Die beste Voraussetzung für eine Brustvergrößerung mit einem guten ästhetischen Ergebnis ist eine kleine, möglichst symmetrische, gut geformte Brust, bei der die Brustwarze nicht wesentlich (1 bis 3 cm) unter der Brustfalte sitzt. Bei stark erschlafften Brüsten sollte besser die Haut gestrafft und die Drüse gehoben werden. Bei sehr kleinen Brüsten kann dann auf Wunsch gleichzeitig ein Implantat eingebracht werden. Eine Altersbegrenzung für eine Brustvergrößerung gibt es nicht.
WIE WIRD DIE BRUSTVERGRÖSSERUNG DURCHGEFÜHRT?


Es stehen verschiedene Implantatformen und Größen zur Auswahl, die alle mit Silikongel gefüllt sind. Durch die Entwicklung des "kohäsiven" Silikongels ist ein Auslaufen kaum noch möglich. Welches Implantat für Sie das passende ist, muss individuell besprochen werden.
Form und Größe sind nicht nur vom Wunsch der Patientin abhängig, sondern auch von den gegebenen körperlichen Voraussetzungen.


BILDBESCHREIBUNG


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anatomisches Implantat
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rundes Implantat, moderates Profil und Hochprofil
DIE OPERATION
Die Operation wird ausschließlich in Vollnarkose durchgeführt. Diese wird von einem erfahrenen Anästhesisten geleitet. Der Eingriff erfolgt stationär, kann aber auf besonderen Wunsch auch ambulant durchgeführt werden.

Durch einen etwa 4-5 cm langen, kaum sichtbaren Hautschnitt in der Unterbrustfalte, in der Achselhöhle oder um den unteren Rand des Warzenvorhofes herum, wird eine Tasche entweder zwischen Brustmuskel und Brustdrüse oder unter dem Brustmuskel geformt, wobei letzteres das häufigste Vorgehen ist. In diese Tasche wird das Implantat eingebracht. Die Brustdrüse selbst wird nicht berührt oder geschädigt, so dass die Stillfähigkeit erhalten bleibt. Zur Ableitung des Wundsekretes wird ein dünner Plastikschlauch in die Brust eingelegt und nach außen abgeleitet. Er wird nach 1-2 Tagen wieder entfernt.
Unmittelbar im Anschluss an die Operation wird ein Klebe-(Tape)verband angelegt und zusätzlich ein spezieller BH angezogen.
BILDBESCHREIBUNG


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zeigt die möglichen Zugangswege: Unterbrustfalte, Rand des Warzenvorhofes, Achselhöhle.
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und
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Position des Implantates unter dem Brustmuskel von der Seite und frontal betrachtet.
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und
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zeigt die Position des Implantates vor dem Brustmuskel seitlich und frontal.
WAS GESCHIEHT NACH DER OPERATION?


Der Tapeverband verbleibt 1-2 Wochen, der BH muss abhängig von der Implantatform 2-4 Wochen tags und nachts getragen werden. Die ersten Tage nach dem Eingriff kommt es zu einem mehr oder weniger starken Spannungsgefühl in den Brüsten, ebenso wird die Bewegung der Arme etwas unangenehm sein. Schmerzmittel sind jedoch meist nur in den ersten beiden Tagen nach dem Eingriff erforderlich. Das Auftreten blauer Flecken und kleiner Blutergüsse ist normal, ebenso eine vorübergehende Minderung der Empfindlichkeit oder aber auch Überempfindlichkeit der Brustwarze. Bis das normale Gefühl wieder erreicht ist, können Monate vergehen. Die Wundfäden sind selbstauflösend und müssen nicht entfernt werden. Die Narben sind zunächst noch rot und hart. Nach 3-4 Monaten werden sie blasser und weicher. Ab der 4. Woche kann mit einer Narbenpflege begonnen werden. Sportliche Aktivitäten sowie schwere körperliche Arbeit sollten für ca. 4-6 Wochen vermieden werden, Sonnenbaden und Solarium sind für 4 Monate verboten. Büroarbeit oder leichte körperliche Arbeit kann nach wenigen Tagen wieder aufgenommen werden. Alle Sportarten mit kräftigen Armbewegungen dürfen erst nach 6 Wochen wieder ausgeübt werden. Ab der 3. Woche nach dem Eingriff dürfen Sie wieder auf dem Bauch schlafen.


WELCHES ERGEBNIS KANN ERREICHT WERDEN?


Mit einer Brustvergrößerung durch Implantate kann eine schöne, volle Brustform erzielt werden, die sich natürlich anfühlt. Die vorgegebene Form der Brust selbst als auch die Stellung der Brustwarzen kann nicht verändert werden. Bei Patientinnen mit unterschiedlich großen Brüsten kann nicht immer eine zufriedenstellende Symmetrie erreicht werden, wobei es eine absolute Symmetrie auch von Natur aus nicht gibt. Die Brust ist nach der Operation für einige Wochen gespannt und fest. Auch steht sie oft noch etwas hoch. Sie wird nach einigen Monaten weicher, und das Implantat senkt sich auch etwas. Zunächst empfindet die Patientin das Implantat als einen Fremdkörper, insbesondere in der Bauchlage. Dieses Gefühl verschwindet nach spätestens 6 Monaten. Nach Einheilung des Implantates gibt es keine Einschränkung bei der körperlichen Belastung.

Die Implantatkante kann seitlich und auch in der Unterbrustfalte oft tastbar sein, da hier die Weichteilbedeckung geringer ist. Eine sichtbare Faltenbildung kann bei allen Implantaten auftreten.


IST EINE BRUSTVERGRÖSSERUNG GEFÄHRLICH?


Es wird von Frauen immer wieder die Frage gestellt, ob durch eine Brustvergrößerung Krebs ausgelöst werden kann. Das Krebsrisiko wird nicht erhöht und die Entstehung eines Brustkrebses nicht verschleiert. Es besteht immer noch die Angst, dass Silikon spezielle Erkrankungen auslösen kann. Wissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch nicht nachweisen können, dass ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Bindegewebserkrankungen und Silikonimplantaten besteht. Jedoch gibt es wissenschaftliche Berichte, die das Auftreten eines sogenanntes T-Zell-Lyphoms in der Brust beschreiben. Das ist ein extrem seltener bösartiger Tumor. Ob er wirklich durch Brustimplantate ausgelöst wird, muss in Zukunft noch weiter untersucht werden.

Implantate können jedoch die Röntgenuntersuchung (Mammographie) zur Früherkennung des Brustkrebses erschweren und die Aussagekraft des Röntgenbildes möglicherweise etwas beeinträchtigen. Bei Unklarkeiten muss ein Kernspintomogramm der Brust durchgeführt werden, das von den Krankenkassen nicht gezahlt wird.
WELCHE KOMPLIKATIONEN KÖNNEN AUFTRETEN?


Kein ärztlicher Eingriff ist ohne Risiko. Trotz größter Sorgfalt können folgende Komplikationen auftreten:

In den ersten 48 Stunden nach der Operation kann eine Nachblutung auftreten, die unter einer erneuten Narkose gestillt werden muss.


Es kann zu Wundinfektionen kommen, die im schlimmsten Fall die vorübergehende Entfernung des Implantates erfordern.


Das Implantat wird immer von einer bindegewebigen Kapsel eingehüllt, die in der Regel ganz dünn und zart ist. Kommt es jedoch zu einer verstärkten Bindegewebsbildung mit Schrumpfung der Kapsel, die das Implantat zusammendrückt, so man spricht man von einer Kapselfibrose. Die Brust fühlt sich dann ganz hart an und häufig verzieht sie sich auch nach oben, unten oder zur Seite. Oft ist die Verhärtung auch mit Schmerzen verbunden. Diese Kapselfibrose tritt vornehmlich in den ersten 6 Monaten auf, kann aber auch Jahre später noch entstehen. Die Ursache ist bis heute nicht genau geklärt. Bei einer ausgeprägten Kapselfibrose ist ein Korrektureingriff notwendig, bei dem die Kapsel entfernt und das Implantat neu eingebracht wird.


Es kann zum Auftreten von Gefühlsstörungen an der Brustwarze kommen, die in seltenen Fällen auch bleibend sind.


In seltenen Fällen kann es auch zur Ausbildung von wulstigen und auffälligen Narben kommen.


Eine bereits vor der Operation bestehende Asymmetrie kann oft nicht vollständig ausgeglichen werden. Auch können angeborene Asymmetrien der Rippen oder des Brustbeines eine Brustasymmetrie vortäuschen. Es gibt Fälle, in denen das Implantat seitlich zur Achselhöhle hin oder nach oben bzw. unten verrutscht.


Aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses erschlafft die Brust auch nach einer Vergrößerung im Laufe der Jahrzehnte. Manchmal senkt sich die Brustdrüse über dem Implantat nach unten, so dass die Brustwarze zu tief steht. Auf einfache Weise kann sie dann durch Entfernung einer kleinen Hautsichel wieder angehoben werden.


Auch die heutigen modernen Implantate haben wahrscheinlich nur eine begrenzte Lebensdauer, sodass sie in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden sollten. Ein Austausch nach 10 oder 20 Jahren ist aber bei intakten Implantaten nicht erforderlich.
WAS SIE BEDENKEN UND WISSEN SOLLTEN, WENN SIE SICH FÜR EINE BRUSTVERGRÖSSERUNG ENTSCHEIDEN


Einer der schwierigsten Schritte ist, sich zu vergewissern, was Sie haben möchten und was Ihr Körper Ihnen zu haben erlaubt. Bedenken Sie, dass Sie älter werden und Ihr Gewebe sich verändern wird - und zwar im Normalfall nicht zum Positiven!

Macht Ihr Brustgewebe das mit, was Sie haben möchten? Und für welche Zeit?
Welche Implantatgröße ist möglich?


1. Die Brustgröße sollte zur Körperproportion passen.

2. Die Haut der Brust kann nur bis zu einem gewissen Ausmaß gedehnt werden, ohne Schaden zu nehmen. Es können sich Dehnungsstreifen ausbilden, die Haut kann sich ausdünnen und die Brust absacken.
Je größer das Implantat, desto mehr wird Ihre Brust hängen, wenn Sie älter werden und desto eher können bleibende Gefühlsstörungen an den Brustwarzen auftreten.
Ein zu großes Implantat kann bei zu festem Gewebe häufiger zu – eventuell sogar bleibenden – Gefühlsstörungen führen als ein kleines Implantat. Die Gewebedehnung verursacht in den ersten Wochen nach der Operation immer ein Taubheitsgefühl, ein Brennen oder eine Überempfindlichkeit an der Brust. Das ist ganz normal. Diese Beschwerden sind von Patientin zu Patientin ganz unterschiedlich und auch nicht vorhersagbar. Manchmal können Gefühlsstörungen sogar bis zu 2 Jahren anhalten. Wenn Sie nun ein großes Implantat wählen, müssen Sie mit mehr Beschwerden und auch einer längeren Erholungszeit rechnen. Zudem besteht bei zu großem Implantat immer das Risiko, dass das Implantat nach oben verrutscht. Auch das sollten Sie bedenken.


WIE VERLÄUFT DIE ERHOLUNGSPHASE NACH DER OPERATION?


Noch am Operationstag sollten Sie Ihre Arme bis Schulterhöhe anheben. Haben Sie hierbei nur wenig Schmerzen, sollten Sie versuchen, die Arme bis über den Kopf zu heben. Diese Übung sollten Sie mehrfach wiederholen.

Am 1. Tag nach der Operation werden Sie sich morgens nach dem Aufwachen steif fühlen. Das ist normal. Rollen Sie sich zur Seite und stehen Sie auf. Heben Sie wieder die Arme über den Kopf. Ziehen Sie sich selbst an und gehen Sie spazieren oder einkaufen. Versuchen Sie innerhalb der ersten Woche alle normalen Alltagstätigkeiten wieder aufzunehmen. Wenn Sie kleine Kinder haben, scheuen Sie sich nicht, diese hochzuheben. Nach 1 Woche können Sie auch Gegenstände bis zu 10 kg wieder heben und auch wieder Autofahren. Auch Sex - ohne Brustbelastung - ist wieder erlaubt.
Vermeiden Sie, ständig Ihre neue Brust zu beobachten: das lässt sie nicht schneller abschwellen. Rechnen Sie damit, dass beide Brüste unterschiedlich stark anschwellen und unterschiedlich schnell abschwellen. Die Form und Größe wird sich in den ersten 6 Wochen ständig ändern. Eine Brust wird zunächst härter und fester sein als die andere, eine wird höher stehen als die andere. Auch können beim Bewegen manchmal Geräusche entstehen, oder Sie haben das Gefühl, das Implantat würde sich bewegen. Beides wird durch die in der Brust verbliebene Luft und Flüssigkeit verursacht. Das ist zunächst alles normal und kann manchmal bis zu 3 Monaten andauern.

Nehmen Sie nicht zu viele Schmerzmittel. Nach 3 Tagen sollten Sie möglichst ganz darauf verzichten. Bewegung ist das beste Mittel gegen Schmerzen! Aber vermeiden Sie einen deutlichen Pulsanstieg. Langsames Gehen, nicht Rennen ist angesagt. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie die ersten Tagen geschwollen sind und sich aufgedunsen fühlen, das ist normal und vergeht. Sie werden merken, dass Sie häufiger zur Toilette gehen müssen.

Zunächst wird sich die vergrößerte Brust wie ein Fremdkörper anfühlen – hart und unnatürlich. Innerhalb von 3 Monaten wird sie weicher werden, und schließlich ist sie wie eine eigene, natürliche Brust. Es gibt keinerlei Einschränkungen mehr in Ihrem Leben. Es sollte lediglich vermieden werden, dass die Brust beim Sport "springt". Tragen Sie daher beim Sport immer einen BH, damit Ihre Brust nicht frühzeitig "hängt".